Kunstwerk im Fokus

Bridget Riley, High Sky 2, 1992

Gattung
Malerei
Material
Öl auf Leinwand
Maße
165 cm x 228 cm
Inv.-Nr.
MI 6
Erworben
1992
Zugang
Geschenk von Dr. Karl Gerhard Schmidt an die Museumsinitiative e.V.
Beschreibung

Die englische Malerin Bridget Riley sucht die Farbe. Sie schöpft dabei aus der koloristischen Malereitradition des Abendlandes ebenso wie aus den Eindrücken, die sie auf Reisen rund um den Erdball sammelt. Ihre Palette meint die Natur, ohne diese direkt nachzuahmen. Der Titel High Sky (Hoher Himmel) deutet den latenten Naturbezug an. Die betörende Fülle der Farben, die Rileys Werke seit Anfang der achtziger Jahre besitzen, bändigt die Künstlerin in einem musikalisch anmutenden, geometrischen Gefüge. 1986 fand Bridget Riley von vertikalen Streifen zu diagonalen Strukturen. In High Sky 2 überlagern sich vertikale und nur halb so breite diagonale Streifen in einem System, das durch Grenzüberschreitungen der Farben an Strenge verliert. Alle Dynamik, Interaktion und Plastizität der Farbe mündet in Harmonie. Bridget Rileys Gemälde sind geeignete Gegenstände, um die „Freuden des Sehens“, von denen die Künstlerin spricht, in vollen Zügen zu genießen.
(Thomas Heyden)

Wissenswertes
Eine der bedeutendsten britischen Künstlerinnen und Vertreterin der Op Art, Bridget Louise Riley, feierte ihren 90. Geburtstag. Am 24. April 1931 in West Norwood, London, geboren, studierte sie von 1940 bis 1955 Kunst in London, war in einer Werbeagentur tätig und setzte sich auf einer Italienreise 1960 mit Kunst der Renaissance und des Futurismus intensiv auseinander. Im gleichen Jahr entstanden ihre ersten Op-Art Bilder; 1962 hatte sie ihre erste Ausstellung in London. 1968 erhielt sie den Internationalen Preis der Biennale von Venedig, sie war Teilnehmerin der 4. und 6. Documenta in Kassel im Jahr 1968 und 1977. 2009 erhielt sie den Goslarer Kaiserring und 2012 den Rubens-Preis der Stadt Siegen.
Die tiefgreifende Auseinandersetzung der Künstlerin mit Farbe, Licht und Bewegung hat ein vielschichtiges Werk hervorgebracht, dem eine Faszination für physische Wahrnehmungsprozesse zugrunde liegt.