Willkommen

Kunst. Design. Freunde.


Seit über 30 Jahren unterstützt die Museumsinitiative Freunde und Förderer des Neuen Museums e.V. in Nürnberg die Museumsarbeit und war maßgeblich an dem Bau des Neuen Museums und dem Aufbau der Kunstsammlung beteiligt.

Rund 800 Kunstfreundinnen und Kunstfreunde – Einwohner der Metropolregion Nürnberg, Unternehmen sowie Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien – fördern als Vereinsmitglieder der Museumsinitiative die Arbeit des Neuen Museums Nürnberg. Als Mitglied kommen sie in den Genuss vieler Vorteile: ganzjährig freier Eintritt in das Neue Museum, ein umfangreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsangebot, Kontakte zu bedeutenden Künstlern und Sammlern, exklusive Kunstreisen und vieles mehr.


Das Neue Museum, Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg, ist ein außergewöhnlicher Ort, an dem internationale Gegenwartskunst auf modernes Design trifft. Eine spannungsreiche Darbietung zeitgenössischer Kunst und Kultur, präsentiert in einem der schönsten Museumsbauten Europas inmitten der historischen Altstadt der Frankenmetropole. Die Museumsinitiative freut sich, dank ihrer Freunde und Förderer einen wertvollen Beitrag zum erfolgreichen Bestehen des Neuen Museums leisten zu können.


Zeitgenössische Kunst – Highlights aus der mi-Sammlung

Wim Delvoye, Dutch Gas-Cans, 1987, Objektkunst (Emaillelackfarbe auf 18 Butangasflaschen)
In Dutch Gas-Cans verwendet der Künstler Butangasflaschen als Träger für seine Windmühlenmotive, die in Form, Farbigkeit und in ihrer Variabilität an die Gestaltung von Delfter Kacheln erinnern. In seiner Präsentation nutzt der 1965 geborene Künstler alltägliche Formen der Aufstellung von Gegenständen. Mit dieser Kombination rückt er unsere Populärkultur ins Blickfeld seiner Kunst.
Isa Genzken, Ohne Titel, 1990, Bildhauerei (Beton, Stahl)

Anfang der 1990er Jahre entsteht die Werkgruppe der „Fenster“. Die aus Beton gegossenen Skulpturen bilden dabei keine Fenster ab, sondern zeigen Wandteile und Nischen mit Fensterausschnitten. Auf überhohen, fragilen Stahlgestellen platziert, sind die hohlen Fensteröffnungen unerreichbar. Sie wirken zugleich als Mahnmal und Sehnsuchtsort, assoziieren Zerstörung und Enge, doch als Ruinenfragment auch die Möglichkeit des Entkommens.

Roni Horn, You are the Weather (Detail), 1994, Fotografie (100 Fotografien – 36 schwarzweiß, 64 in Farbe – auf Forex)

Ein Thema, mit dem sich Roni Horn seit vielen Jahren beschäftigt, ist Island mit seiner urtümlichen Natur, seiner traditionellen Kultur und seinen daraus sich ergebenden Zivilisationskonflikten.

Über mehrere Wochen hin hat die Künstlerin eine junge blonde Isländerin, mit der sie durchs Land reiste, in immer dem gleichen Bildausschnitt fotografiert, wie sie beim Schwimmen mit dem Kopf aus dem Wasser auftauchte und den Betrachter dabei direkt anblickt. In der Beschränkung auf eine immer gleiche Bildform tritt Individuelles umso deutlicher hervor.

Gary Kuehn, Mattress Dream Piece, 1965, Bildhauerei (Holz, Matratze, Schrauben, gelbe Farbe)

Die hellblau gestreifte Matratze wurde zweimal gefaltet, bevor sechs Schrauben sie an ihrem Platz in einer Nische des gelben Blocks aus Holz halten. Dieser Sachverhalt erscheint einfach, doch ist er in der Lage, auf eine Reihe von Themen hinzuweisen, mit denen der Amerikaner Gary Kuehn sich in den sechziger Jahren künstlerisch befasst hat. Gesichtspunkte seiner Arbeiten aus dieser Zeit sind zunächst der Kontrast von Materialeigenschaften, sodann die Spannung, unter der ein Material stehen kann, und schließlich der Vergleich verschiedener Volumina.

Goshka Macuga, International Institute of Intellectual Co-operation, Configuration 11, Last Man: Noam Chomsky, Georg Wilhelm Hegel, Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Mikhail Gorbachev, Francis Fukuyama, 2015, Skulptur (Bronze)

Das Kunstwerk stellt hypothetische Netzwerke zwischen bedeutenden Personen unterschiedlicher Jahrhunderte her. Die Köpfe werden wie Molekülstrukturen miteinander in Beziehung gesetzt und nehmen Bezug auf verschiedene Thematiken. Die Konstruktion dieser Skulptur wirkt auf den ersten Blick wie ein leicht verschobener Würfel, der aber dennoch festverankert im Raum steht. Bei genauer Betrachtung gerät diese Stabilität allerdings ins Wanken. Die unterschiedlichen Blickrichtungen der sechs Personen (Noam Chomsky, Georg Wilhelm Hegel, Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Mikhail Gorbachev und Francis Fukuyama) unterstützen den Effekt der Instabilität. Optisch knüpft die Arbeit somit auch an die inhaltliche Thematik des „Last Man“ (das Ende der Menschheit) an, die alle Protagonisten miteinander verknüpft. Das Denken aller sechs Porträtierten handelt vom Fortgang der Menschheit und dem Ende der Zivilisation. Die zwei unbesetzten Ecken des Würfels geben daher Hoffnung, dass zukünftige Denkerinnen und Denker das Ungleichgewicht auffangen und wieder in Balance bringen können.

Matthew McCaslin, Green machine, 1996, Videoobjekt (Fernseher, Videogerät, Metallgerüst, Lampen, Kabel)

In einem rund zehnminütigen Zyklus öffnen sich immer neue Blumen in überbordender Farbenpracht. Wie die Blütenblätter um den Kelch reihen sich acht Bildschirme um den zentralen Monitor. Sie zeigen im rasterartigen Wechsel zwei Videofilme, der dritte Film steht alleine im Mittelpunkt. Die drei an langen Kabeln hängenden Werkstattlampen scheinen das nötige Licht zu spenden. Unentwegt produziert McCaslins Green Machine so einen unvergänglichen Rausch von Farben und Formen, der die Betrachter gefangen nimmt.

Marcello Morandini, 412/2000, 2000, Malerei (Lack auf Holz)

Quadrat, Kreis, Dreieck – die geometrischen Grundformen sind Ausgangspunkt der Arbeiten von Marcello Morandini, die sich zwischen Kunst und Design bewegen. Mit mathematischer Genauigkeit entwickelt er flache und raumgreifende Kunstwerke, Architektur und Designobjekte, die trotz oder gerade wegen ihrer Systematik und logischen Konsequenz Vergnügen bereiten.

Adrian Schiess, Coucher du soleil, 2000, Malerei (Öl, Lack und Acryl auf Aluminium)

Mit der im Atelier des Künstlers in Nizza entstandenen Werkserie Coucher du soleil (Sonnenuntergang) dokumentiert der Künstler nicht allein, dass er in seinem Werk an der Malerei interessiert ist, sondern er zeigt auch, dass er sich sogar auf ein ganz klassisches Thema der Plein-Air-Malerei bezieht. Als es im 18. Jahrhundert in der Malerei darum ging, die Bedingungen für die Darstellung der Natur zu klären, stellte man fest, dass die Farben in der Natur, die Farben von Gegenständen, keinesfalls konstant sind und sich in Abhängigkeit von Umgebungseinflüssen verändern. Der immer gleiche Blick aus dem Fenster des Ateliers ist nun in den pastosen Ölbildern von Schiess aus dem Jahr 2000 festgehalten. Wenn die Werke auch noch so unterschiedlich wirken, so handelt es sich dennoch stets um dieselbe Aussicht auf die Landschaft im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten. Verändert sich auf den farbigen Platten der Farbeindruck jeweils real unter den jeweils veränderten Bedingungen, so frieren die Ölbilder das Trügerische der Oberflächen im Spiel von Licht und Schatten sowie die Flüchtigkeit der Farben im Wechsel des Lichts in der Landschaft selbst ein.

Wiebke Siem, Ohne Titel, 2006, Bildhauerei (Schaumstoff, Wollstoff, Holz)

Als Künstlerin, die in den achtziger Jahren ihre künstlerische Karriere begann, setzt Wiebke Siem wieder auf Inhalte. Ihre Arbeiten sind erzählerisch, sie basieren auf figürlichen Motiven und gegenständlichen Materialien und brechen darin ganz entschieden mit den bis dahin gängigen Ansichten. Bei Siem sind es die verwendeten Materialien, die eingesetzte Technik sowie vor allem die Motive, die zum Bestandteil ihrer skulpturalen Sprache werden, mit der Beobachtungen und Gedanken vermittelt werden. In einer Gruppe von Arbeiten kombiniert die heute in Berlin lebende Künstlerin Fundstücke, hier ein Holzschlitten, mit Stoffobjekten, die wie hier mit bissiger Ironie die Form einer riesenhaften, durch Arme und Beine personifizierten Gurke annehmen, die bäuchlings auf dem Schlitten liegend auch an eine tonnenschwere Fliegerbombe erinnert.