
Phyllida Barlow, STREET. untitled: parapet, 2010
Vertraute Alltagsobjekte nachzubilden, Dinge, an denen man täglich vorbeigeht, die aber meist nicht bewusst wahrgenommen und in einen neuen Kontext zu stellen, interessiert die englische Bildhauerin Phyllida Barlow bei ihren Arbeiten. Aufs Wesentliche reduziert, oft deutlich vergrößert, entstehen mit einfachen Baumaterialien Skulpturen mit einer eigenen ästhetischen Dimension.
Für Parapet (übersetzbar mit „Brüstung“, „Geländer“, „Brustwehr“ oder „Zinne“), ließ sie sich von den Wiener Flaktürmen inspirieren – riesigen, im Zweiten Weltkrieg aus Stahlbeton errichteten Hochbunkern, die auch zur Flakabwehr dienten und noch heute zum Großteil unverändert erhalten sind. Das in leuchtendem Rot aus der Wand hervordrängende Objekt ist nicht mehr zu übersehen, es fordert die ganze Aufmerksamkeit des Betrachters und weckt die Neugier.
(Birgit Suk)