Isa Genzken, Ohne Titel, 1990

Gattung
Bildhauerei
Material
Beton, Stahl
Maße
285 cm x 126 cm x 68 cm
Inv.-Nr.
MI 5
Erworben
1991
Zugang
Geschenk der Hypo-Kulturstiftung, München, an die Museumsinitiative e.V.
Beschreibung

Die Betonskulpturen von Isa Genzken erscheinen auf den ersten Blick wie vorgefundene Architekturfragmente. Durch Risse im Beton, abgebrochene Kanten und zum Teil Spuren von Farbe lassen sie an Überreste eines realen Gebäudes denken, doch irritieren die oft beklemmend eng wirkenden Mauerteile, ihre bei genauerer Betrachtung schwierige architektonische Verortung und oft unrealistische Formgebung.
Anfang der 1990er Jahre entsteht die Werkgruppe der „Fenster“. Die aus Beton gegossenen Skulpturen bilden dabei keine Fenster ab, sondern zeigen Wandteile und Nischen mit Fensterausschnitten. Auf überhohen, fragilen Stahlgestellen platziert, sind die hohlen Fensteröffnungen unerreichbar. Sie wirken zugleich als Mahnmal und Sehnsuchtsort, assoziieren Zerstörung und Enge, doch als Ruinenfragment auch die Möglichkeit des Entkommens.
(Birgit Suk)