
Matthew McCaslin, Lifeline, 1995
Scheinbar neutrale, alltägliche Gegenstände, vor allem aus der Fernsehtechnik, sind wiederkehrende Elemente im Vokabular des New Yorker Künstlers Matthew McCaslin. Bei Lifeline verbindet ein auf den ersten Blick chaotisch und provisorisch anmutendes Gewirr von Kabeln und Kabelschläuchen die einzelnen Teile der Installation zu einem dichten, energetischen System. Durch die Vernetzung schafft McCaslin einen komplexen Erlebnisraum, in dem alle Sinne angesprochen werden. Eine Flut akustischer, visueller und körperlicher Reize strömt auf den Besucher ein: An den Wänden oder an Kabelschläuchen hängende Uhren messen die Zeit, rotierende Ventilatoren erzeugen Luftströme, auf dem Boden liegende Deckenleuchten verbreiten helles Licht. Über Monitore fließt Straßenverkehr und hasten Fußgänger. Als Kontrast zeigen zwei Bildschirme Videos von Vögeln und einem Sonnenuntergang, untermalt von der melancholischen Titelmusik aus dem Film Midnight Cowboy.
(Birgit Suk)