François Morellet, L’Avalanche, 1996

Gattung
Objektkunst
Material
36 Argonröhren
Maße
je 200 cm
Inv.-Nr.
MI 29
Erworben
2003
Zugang
Museumsinitiative Freunde und Förderer des Neuen Museums e.V. mit Unterstützung aus dem Kreise ihrer Mitglieder durch 55 Sonderspenden
Beschreibung

Mit dem Material Neon arbeitete François Morellet bereits seit Anfang der 1960er Jahre. Es ist ein unpersönliches, technisches Material, das den Intentionen des konkreten Künstlers entgegenkommt. Für den Ausstellungsraum auf dem Gipfel der Zugspitze entstand 1996 L’avalanche (Die Lawine), eine Installation aus 35 jeweils 2 m langen blauen Argonleuchtröhren auf einer rechteckigen Grundfläche in einer Anordnung von 5 x 7. Für den kleineren Raum im Neuen Museum hat der Künstler L’avalanche im Jahr 2000 neu konzipiert. Dabei nahm er Bezug auf den quadratischen Grundriss des Raumes und die ebenfalls quadratischen Bodenplatten. So hat er vor Ort 36 Röhren in einer Anordnung von 6 x 6 installiert. Sie hängen an ihrem eigenen Stromkabel von der Decke, und ihre Position wird aus der sich verändernden Länge des Kabels und einer vorher festgelegten Regel für die Neigung bestimmt. Das vorgegebene Prinzip wird sehr pragmatisch angewandt, und das Ergebnis ist ein geradezu chaotischer Wirrwarr von leuchtend blauen Lichtstäben in einer abfallenden Bewegung, eine Lawine aus schwerelosem Licht. Aus dem formal strengen Regelwerk hat sich eine Installation von barocker und kaum überschaubarer Vielfalt ergeben, die eine Fülle von Assoziationen auf Erfahrungen des Menschen in Natur und Wissenschaft eröffnet.
(Lucius Grisebach/Birgit Suk)