Hannsjörg Voth, 21 Entwürfe, 1970

Gattung
Zeichenkunst
Material
Bleistift- und Buntstiftzeichnung auf Transparentpapier
Maße
5 cm x 32,5 cm (Kassette), verschiedene Maße (Blätter), je 30,5 cm x 30,5 cm
Inv.-Nr.
MI 102
Erworben
2018
Zugang
Museumsinitiative Freunde und Förderer des Neuen Museums e.V.
Beschreibung

Hannsjörg Voth ist vor allem mit seinen großen, architektonischen Skulpturen in der marokkanischen Wüste bekannt geworden. Der in München lebende Künstler schenkte der Museumsinitiative große Teile seines malerischen Frühwerks der Jahre 1969 bis 1973. Kühl, verführerisch makellos und glatt in Acryl gemalt, erscheinen seine eingeschnürten Extremitäten bis heute als Sinnbilder für Repression: »Ich möchte die Unfreiheit und Zwänge in der bürokratisch-technokratischen Gesellschaft demonstrieren, der kapitalistischen Bewusstseinsindustrie entgegenwirken. […] Ich versuche, vorgefundene Gegenstände wie Bandagen, Korsetts, Leibriemen, Sauerstoffmasken, Lifejackets – Utensilien zur Überwindung menschlichen Unvermögens – genau abzumalen, sie in ihrer Wertigkeit zu verändern, ihre Realität assoziativ zu überhöhen und sie funktionsfremd zu machen«, schrieb der Künstler 1971. Voths zwischen Warenästhetik und Fetisch angesiedelten Bildmetaphern überraschen durch ihre künstlerische wie gesellschaftliche Aktualität.
(Thomas Heyden)